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Affektive Störungen

Autorin: fallenangel

3. depressive Störung

3.1 Symptomatik

Die Leitsymptome der Depression sind eine gedrückte Stimmung, eine Antriebsstörung und Interesse-/Freudlosigkeit. Weitere Symptome können sein: Interessenlosigkeit, Initiativelosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken/-versuche, Angst und Unruhe. Zu diesen Symptomen kommen weitere, eher irreführende, wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl und körperliche Erschöpfung hinzu. Hier wird häufig nach einer somatischen Ursache gesucht.

Zum Erscheinungsbild können erstarrte Mimik und Gestik, ein ernster Gesichtsausdruck, eine leise Stimme und zögerndes Reden gehören.

3.2 Äthiopathogenese

Als Ursachen der Depression können unterschiedliche Faktoren herangezogen werden. Es gibt genetische und endogene, also medizinische Ursachen für eine Depression. Hierbei kann es zu hormonellen Störungen kommen, welche die depressive Episode mit sich führen. Weiter Aspekte sind die Persönlichkeits-(zwanghafte, überkorrekte, ordentliche Personen) und Entwicklungsfaktoren wie Traumata, Erziehung und erlernte Hilflosigkeit.

3.3 Diagnostik

Die Diagnostik nach ICD-10 erfolgt nach den drei Hauptmerkmalen: gedrückte Stimmung, Interesse- und Freudlosigkeit und Antriebsstörung. Zur Diagnosestellung müssen 2-3 dieser Symptome zutreffen und 2-4 andere häufige Symptome müssen für eine Dauer von mindestens zwei Wochen vorhanden sein. Durch die Ausprägung und die Menge der zutreffenden Symptome kann die Depression in unterschiedliche Schweregrade geteilt werden: leichte depressive Episode (F32.0), mittelgradige depressive Episode (F32.1) und schwere depressive Episode (F32.2).

Eine weitere Unterteilung erfolgt nach der Häufigkeit, in der die depressive Episode auftritt. Eine einmalige depressive Phase wird singulär (F32) genannt. Wenn sich diese Phase wiederholt, ist es eine rezidivierende Episode (F33) und als Dysthymia (F34.1)wird eine anhaltende affektive Störung bezeichnet.

3.4 Therapiemöglichkeiten

Für die Behandlung der Depression bieten sich die Psychopharmakatherapie, Psychotherapie und Soziotherapie an. Als sogenannte 4. Säule gibt es Therapieangebote wie Ergotherapie, Sport- und Kunsttherapie, Schlafentzug, Homöopathie und Akupunktur.

Unter den Psychopharmaka gibt es verschiedene Wirkstoffe (SSRI, MAO-Hemmer, etc.). Hierbei ist auf die Dauer und die Einnahmemenge zu achten, hingegen vieler Meinungen werden Antidepressiva häufig zu niedrig dosiert und/oder zu kurz eingenommen und können daher nicht ihre volle Wirkung entfalten.

Die Kombination von verschiedenen Therapien hat sich als sinnvoll erwiesen, mitentscheidend für den Erfolg der Therapie sind jedoch die Akzeptanz und Mitarbeit des Patienten.

Text veröffentlicht mit Genehmigung der Autorin fallenangel.