Affektive Störungen
Autorin: fallenangel
2. bipolare Störungen
2.1 Symptomatik
Die Zyklothymie wurde früher als Synonym für Manisch-Depressive verwendet, ist heute aber als anhaltende Instabilität der Stimmung anzusehen und hat zahlreiche manische und depressive Phasen und hat ein hohes Risiko, später in eine bipolare Störung überzugehen.
Die bipolare Störung zeichnet sich durch mehrere Phasen mit gestörtem Aktivitätsniveau und Stimmung aus. Die Phasen mit gehobener Stimmung und viel Antrieb nennen sich manisch oder hypomanische Episoden. Ist die Stimmung eher gedrückt, handelt es sich um eine depressive Phase. Wechseln die Episoden sich innerhalb kurzer Zeit (täglich) ab, liegt eine gemischte Episode vor.
Die Hauptmerkmale der manischen Episode sind ein erhöhter Antrieb und gesteigerte Aktivität, vermindertes Schlafbedürfnis, übersteigertes Selbstwertgefühl und Rededrang, Größenideen, wegfallende Hemmungen im sexuellen und sozialen Bereich und Konzentrationsschwäche. Die manische Phase kann mit oder ohne psychotische Symptome auftreten und sich unterschiedliche stark äußern.
Die depressive Phase ist hingegen gekennzeichnet durch getrübte Stimmung und Antriebslosigkeit. Häufig schämen sich die Personen sehr über Aktionen von ihnen während ihrer manischen Phase.
2.2 Äthiopathogenese oder die Ursachen der Krankheit
Bei der bipolaren Störung besteht eine familiäre Häufung und so ein genetischer Zusammenhang. Wie bei der Depression kann auch hier eine Störung der Neurotransmitter vorliegen, welche den Wechsel der einzelnen Phasen beeinflusst.
2.3 Diagnostik
Zur Diagnostik ist eine körperliche Untersuchung wichtig, um Substanzmittelmissbrauch oder andere körperliche Ursachen auszuschließen, oder durch ein EEG festzustellen, wo die Ursache der Störung liegt. Weiterhin findet eine psychologische Untersuchung mit Leistungs-, Emotional- und Persönlichkeits- und Verhaltensdiagnostik statt.
Hier muss darauf geachtet werden, dass die Differentialdiagnosen wie Anpassungsstörungen, Schizophrenie und Zyklothymie ausgeschlossen werden können.
2.4 Therapiemöglichkeiten
Die bipolare Störung ist oft durch mangelnde Krankheitseinsicht schwer zu behandeln und meist ist eine stationäre Behandlung nötig. Es findet eine Kombination von Psychopharmaka- und Psychotherapie statt, um psychotische Symptome abzuschwächen und eine Affektstabilisierung herbeizuführen. Während der manischen Phase wird meist zu Lithium gegriffen, was auch über diese Phase hinaus gegeben wird.
In der Psychotherapie ist es wichtig, die aktuelle Situation zu klären, eine Distanzierung zu eventueller Suizidalität zu erreichen, die Stimmung aufzuhellen und eine Resozialisierung zu erreichen.